Nähideen und Inspiration

Modal, die natürliche Kunstfaser

Ihr Lieben

seit einiger Zeit hört man in der Mode- und gerade in der Stoffwelt oft den Begriff Modal. Hätte mich jemand vor einem Jahr nach Modal gefragt, ich hätte nur Bahnhof verstanden. Wobei es natürlich Modal nicht erst seit gestern gibt, aber auch noch nicht seit x-Jahrzehnten.
Durch den Hersteller Lillestoff kam vor einigen Monaten der Begriff Modal wieder in aller Munde und löste einen neuen Stoff-Trend aus.

Stoff: Durchgepustet Rapport, Lillestoff, Schnitt Sommershirt Lillesol und Pelle

Die Geschichte des Modal-Stoffs – Woher kommt er?

Während man sich in der Textilindustrie in den 60er Jahren zunächst auf die großmaschinelle Herstellung von textilen Flächen und deren Verarbeitung konzentrierte, forschten Wissenschaftler seit den 1980er Jahren intensiv an der Gewinnung neuer Fasern. Die komplexer gewordenen Gesetze zum Anbau von natürlichen Rohstoffen wie Baumwolle oder Leinen und das Verlangen nach besseren Eigenschaften waren der Grund für die ersten chemisch hergestellten Fasern. Doch bald fand sich auch eine Möglichkeit, aus mitteleuropäischen Rohstoffen Textilien herzustellen.

Modal wird grundsätzlich aus Buchenholz hergestellt und ist somit eine reine Cellulose-Faser. Dabei wird das Rohmaterial entrindet, in kleine Späne abgespalten, aufbereitet und schließlich in einem maschinellen Spinnverfahren über Düsen zu einem Fasermaterial zusammengesponnen. Diese Vorgänge können rein industriell durchgeführt werden, weshalb Modal eigentlich zu den Chemie- und Synthetikfasern gezählt wird – trotz seiner natürlichen Herkunft.

Stoff: Loveletters Lillestoff, Schnitt: Maxikleid, Lillesol und Pelle

Welche Eigenschaften zeichnen den Modalstoff aus?

Doch besonders der natürliche Ursprung von Modal macht die Faser so einzigartig und beliebt. Die grundsätzlichen Eigenschaften der Faser sind denen der Viskose sehr ähnlich. Modal ist elastisch und formbeständig. Das sorgt dafür, dass die Fasern auch nach etlichen Maschinenwaschgängen weich und angenehm tragbar bleiben. Zudem ist Modal knitterarm. Der große Vorteil, der für den hohen Tragekomfort sorgt, ist allerdings die hohe Feuchtigkeitsaufnahme von Modal. Zusammen mit der Hitzebeständigkeit ist Modal deshalb die ideale Faser für alle Textilien, die körpernah getragen werden sollen. Die praktischen Eigenschaften machen es zudem zur perfekten Faser für moderne Menschen, denn die Pflegeleichtigkeit von Modal spart kostbare Zeit.

Wie pflege ich meine Kleider aus Modal?

Da es sich um eine doch eher zarte und empfindliche Faser handelt, ist eine sanfte Behandlung notwendig. Am besten mit Feinwaschmittel nur im Kurzwaschprogramm in der Maschine laufen lassen, bei maximal 40Grad. Wichtig ist dabei auch die Schleuderzahl. Wenn möglich diese auf 600 oder 800 Umdrehungen herunterstellen. Am liebsten hat es die Modalfaser, wenn sie nur mit gleichgesinnten in der Maschine dreht, unter gar keinen Umständen zusammen mit rauhen Jeansstoffen, Reissverschlüssen und dergleichen waschen.

Stoff: Picaflor und Kombi, Lillestoff, Schnitt: Cross-Over Shirt, FollowMe Design

Nun wisst Ihr einigermassen Bescheid über den Modal. Natürlich haben wir unsere diversen Modalstoffe auch bereits auf Herz und Nieren getestet. Allen voran natürlich die schon erwähnten Lillestoff Modal, diese sind durch ihre Design’s ein wahres Highlight in der Modalwelt.

Beim Vernähen gibt es eigentlich nicht viel zu beachten, einzig, dass der Stoff etwas feiner und wenig schliefriger ist, als Baumwoll-Jersey. Dies braucht etwas mehr Fingerspitzengefühl, grad zum Einfassen.

Modal ist auch für Kinder geeignet, gerade wenn es für ein luftig leichtes Sommershirt wie das von Lillesol und Pelle sein soll.

Stoff: Prantero, Lillestoff, Beleg Modal uni, Schnitt: LaPlaya, Bienvenido Colorido

Nach dieser teilweise etwas theoretischen Entführung in die Welt des Modal, wünsche ich Euch viel Spass beim Vernähen und Tragen dieses tollen Materials.

 

Machts gut Eure

One thought on “Modal, die natürliche Kunstfaser

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